Berufskrankheit - The ultimate Tooth of Confession /10

Urheber (Deckname): Wadsworth

erster deutscher Sprachverein- der Wohlgemuthete
Berufskrankheit
- Sebootenburgs dialogues
Einschub
W sitzt vorm Bildschirm "This is the ultimate tooth of confession" , und eins nach dem anderen werden auf dem Bildschirm nebenan "Das unsichtbare Visier", Teile 5-9, von beschädigten Videokopien in den Äther abgerollt, DDR Spionagekrimis mit Müller-Sta(r)hl, angesiedelt im synthetischen Westen der Babelsberger Studios.
Wie auch Wadsworth, eine Modelleisenbahn des Spionagefilms, die W aus dem Augenwinkel verschneit verfolgt. Charmant. Wieder ein gehetztes Wochenende, technische Probleme, die die Entwicklung der Ideen fast auf Eis legen, Eis kann man sich momentan zwar in jeder Form gefallen lassen, aber W kommt nicht zum schwitzen. F mit A´s Freunden in Sanssouci, nächster Tag Karneval der Kulturen, danach mit anderen zur Ostsee. Nächste Woche Kindergartenfahrt, sie ist dafür überhaupt nicht erwachsen genug, alles so in ihren unermesslich grosskleinen vierjährigen Rucksack zu packen. A. muss seine Untersuchngen bei Brunetti in V. fortführen und fällt so kommende Woche in der Zentrale aus. Deshalb also hier wieder Wochenende mit abgedunkelten Arbeitsfenstern und Hitzestau.
Jeder wirft irgendwelche Grillkohle in die Pfanne, als sei er bereits vom nächsten Winter gehetzt. Da es traurig wäre, jeglichem Wurf zu fernzubleiben, geht W. das Essen loben, steht da und dort, bringt selbst was mit oder Wein, und denkt an die zerfallende Polarmücken-Reise aus der Münchener Beauftragung. W. hört nach einem halben Bier auf zu trinken, bei der tatsächlichen Mutterkuhherde hält W sich an Ts Ehemann und gerät danach wieder an den Mutterangriff, an modellfähiges Kunstarbeitergrauen. Klammern an Urheberechten, (selbst)-Demütigung-Überschätzung verdreht die Hirne und verkümmert sie in Bessersein und bemühter Kollegialität. M in ihrem bewundernswert überdrehten Schwachsinn, an die W sich hätte halten können, bricht sich den Arm und bleibt fern. Klingeling, das desolate frischübernommenene Mobilfon schafft ein letztes wo bleibst du denn? herauszuwürgen, dann verschwinden alle Anzeigen.
Die geben W. Zeit, an der unverhältnismässigen Lust zu dieser Zweikomponenten-Kommunikation zu stricken, wobei Härter in wesentlich kleineren Dosen beigefügt wird als Binder: grosser Schwachsinn. Aber mit dem realexistierenden Somussmandasmachen im Rücken, findet W. sich noch mit jeder Energieverschwendung ab. Solong Mailstau auf dem Datennil, während die Solothurner Patenkönigin Audienz hält, sanfte Matten herunterpurzelt, in kalten Quellen badet (kreischt und jauchzt), ungestört von der Ausgiessung des Geistes*, die alle Welt pünktlich auf die Strasse und in die entlegendsten Ecken ihrer Umwelt reiseführt. Unbehelligt vom Knarren der Knochen und Kochen der Pillen und der unökonomischen, abgedunkelten Berliner Untersuchungen.



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