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Mitten im Kosmos

version 20.9.2001

Die Ilyuschin hatte in der hinteren Spitze einen großen Gepäckraum, der offiziell nicht freigegeben wurde, aber kurz bevor wir uns alle selber unter unserem Handgepäck begruben, wurde er geentert.

Bei den Gesichtern scheint die Haut über die Oberfläche gezogen zu sein. Die Gesichter zelebrieren ihre Oberfläche, und die Augen schauen von ganz weit hinten heraus. Europäische Gesichter dagegen scheinen konstruiert und von den Zusammenhängen, die die Knochen bilden, bestimmt zu sein. Die Gesichter von Frauen schlagen in einem mittleren Alter oft in ein Plüschpantoffel-alternde-Frau-Leidensgesicht um, so ein unbearbeitertes Klimakteriumsgesicht, vielleicht weil sie ihren Männern zu lange beim Trinken zugeschaut haben.

Wer würde sich hier nach dem zweiten Abend nicht mit meinen Sichtweisen langweilen? Schnell wendet sich das Blatt und ich werde die Exotin.

An einem großen Platz stehen alte viergeschossige Platten, die mal rosa gestrichen waren. An den Häusern führt eine Straße entlang, die sich nur noch durch einzelne, teilweise umgestürzte Kantsteine von der umgebenden Grünanlage abhebt. Beides hat sich in Pfützen und dunkelgrauer, plattgetretener Erde einander angeglichen. Es gibt noch Abdrücke symmetrisch angelegter Zierwege. Auf Unterkonstruktionen von Bänken sitzen jugendliche Frauen oder Begleitpersonen für Kleinkinder, die an den mehr oder weniger intakten, frisch gestrichenen Spielgeräten klettern. Die Blech-Stahllrohrkonstruktionen lassen vermuten, daß man einen Studenten mit einem Schlosser zusammengebracht hat. Die Raketenrutschen sind gelungen. Dazu gibt es Unikate aus der Betongußklasse. Eine Märchenbrücke und Hase und Bär.

Mir hatte man ein Billet für die weiche Klasse besorgt, was zur Folge hatte, daß ich auf der Fahrt in den Süden mit einer fließend Englisch sprechenden Frau im Abteil saß, die beim Verkehrsministerium Straßenbauprojekte entwickelte. Sie fuhr zu ihrer Familie in die Kleinstadt Choir, deren Bürgermeister ihr Mann war. Nächstes Jahr würde die Straße nach Choir begonnen und sie könnte den Vortrieb von der dortigen Seite aus leiten. Sie nannte mir das Eisenbahn Hotel, und nachdem mir der Blick aus dem Zugfenster gefallen hatte, stieg ich aus und nahm in demselben ein Zimmer. Die Belegschaft des ersten Abends war cool; Freunde erschienen zum Fernsehenkucken und Wäschewaschen. Bis zum letzten Tageslichtstrahl trug die Hotelleiterin eine Sonnenbrille, die ihr gut stand. Am nächsten Tag schob eine Buchhalterin Dienst und das Leben blieb aus.

Pause am Scheitelpunkt des ersten Hügels seit der Abfahrt von Choir. Wir umrundeten dreimal den ovoo, einen Steinhaufen mit aufgepflanztem Stock und blauer Seidenfahne, und warfen drei Steine, wobei wir uns dreimal etwas wünschten. Ich sah fünf Zentimeter lange, harmlose Gürteltierinsekten, während die anderen, die sich mit Verwandten aus einem überladenen Lada getroffen hatten, ein bißchen was tranken. Die nächste Flasche wurde geköpft und noch eine; sehen immer aus wie Limonadenflaschen. Es ging weiter, alle wieder auf die Pritsche rauf. Zweiter Halt, Freunde des Fahrers, eine Jurte, alle runtersteigen, eintreten, einen Tee mit Ziegenmilch trinken, man darf nicht unter den Leinen, an denen die Pferde festgebunden sind, hindurch gehen, es sei denn, man wäre verlobt. Wieder auf die Pritsche, weiter, noch eine Jurte, runter, Begrüßung, Tee, rauf, zwanzig Minuten fahren, der Onkel des Mädchens mit seiner Familie, ein horseman, und seine Frau, zwei Töchter. Zum Melken der Pferde zog sie sich ihren Hochzeitsdel an. Danach gab es drinnen unerhörten Stutenkefir airag, da blubberte es in der Tasse und im Gedärm, (jedenfalls meinem) und harten Pferdekäse. Ich habe ich ein Rundportrait im ger gemacht, ein Stückchen abgespielt und dann hat die Frau gefilmt wie der Teufel, gejuchzt, geschwenkt und gezoomt. Der Moment, da Menschen das erste Mal sich selbst als bewegtes Bild sehen. Alle kucken, alle schreien und winken. Angesichts dessen, sind die Bilder beliebige Bröckchen einer überbordenden unendlichen Realität, es spielt gar kaum eine Rolle, welche Bröckchen man an die verfügbaren Medien bindet.

Ich fragte mich und das Mädchen immer wieder, was sie mit den ganzen Pferden tun, denn zum Überleben fand ich Pferde unpraktisch, sie sagte reiten und bei Wettrennen mitmachen, mit den vielen Pferden seien sie reich. Bei anderer Gelegenheit rückte sie so beiläufig wie möglich damit raus, daß ihnen in den letzten beiden Wintern alle anderen Tiere verhungert oder erfroren sind.

Wir hatten zur Großmutter gewollt, viertel Stunde fahrt, Großmutter nicht da, mit einem Vorhängeschloß abgeschlossene Jurte. Noch mal fünf Minuten fahren: Nachbarin der Großmutter, eine richtige Dame in einem großen Ger. Mit einer großen Truhe drin, strahlend weißem Tuch um den Kopf, lila Del, geflickte Strumpfhose, und etwas hochhackige Schuhe. Etwa 60 Jahre alt. Strahlende traditionelle goldene Ohrringe, so eine schöne Frau habe ich selten gesehen. Weiß auch nicht, wo die Großmutter ist. Noch mal fünf Minuten fahren, wieder runter, Tee, eine Familie mit moderner Kleidung, die Großmutter und ihr Mann sind zu einer Party gefahren, (das erfahre ich erst später) ich sehe nur, daß die Mutter der Familie sich innerhalb von zwei Minuten in eine Städterin verwandelt, zumindest erschiene sie in Berlin oder Paris nicht ländlich, sondern würde als erotische junge Frau wahrgenommen. Sie steigt auf und wir fahren weit. Aufgrund der Geschwindigkeit und des Alkoholpegels des Fahrers habe ich große Angst, die niemand mit mir teilt. In unserer Lage würden wir kaum den kleinsten Zwischenfall überleben. Das ist keinem klar, und deshalb gebe ich die komische Deutsche ab. Es fahren zwar alle Leute hin und her, aber seit dem Wartburg Lada, habe ich nur Motorräder und Pferde gesehen. Mit 80 durch die Fahrrinnen oder nebenher, ansonsten ist es wunderschön, wir sind in den Bergen (was Hügel bedeutet) und kommen bei den Reichen an. Vier Jurten und ein Eisenbahnwagen, jede Menge Pferde, Ziegen und Schafe. alle singen in der Hauptjurte, da sitzen dreißig Leute drin, der Älteste 90. Ich bin ein Idiot, daß ich nicht irgendein Babylied singen kann. Sie sind enttäuscht, kein deutsches Lied zu hören. Die Gastgeber sind die ersten dicken Menschen, die ich an dem Tag sehe, und die Frau sieht in ihrem pinkfarbenen Festkleid und Lippenstift wie eine Kundin in einem Friseurladen in Ulan Batur aus. Der Cousin des Mädchens, ein etwa fünfzehnjähriger Junge, hat keine Lust auf Schule und ist der Inbegriff des stolzen Nomaden, mit del und Reiterstiefeln tut er alles, was mit Tieren und Landleben zu tun hat mit großer Intensität. Kann er schreiben? Ein bißchen, sagt das Mädchen.

Er führt mir ein Pferd. Und der Bruder des Mädchens, ein schweigsamer Mensch, der meist keine Lust auf Gemeinschaft hat und sich aus der Sauferei raushält, filmt mich auf dem Pferd, das erste mal in meinem Leben auf dem Rücken eines Pferdes und entsprechend, wenn niemand es führt, tut es keinen einzigen Schritt.

Schön ist es in der Abendsonne.

Der Fahrer torkelt ins Führerhaus und es geht zu seinem Bruder, dort wird beim Ziegenzusammentreiben geholfen und ein Schaf eingefangen, das wir auf unsere Pritsche laden. Ein fünfjähriger Junge schafft es, seine abgesprungene Fahrradkette wieder aufzufädeln, und bringt eine leere Petflasche in den Speichen zu denselben Geräuschen, die alle fahrradfahrenden Kinder erfinden. Der Fahrer schläft in der Jurte ein. Jetzt wird seine Frau fahren.

Langsamer geht es weiter, zur Großmutter, nach dem hundertsten gesalzenen Tee und der ganzen ungebremsten Sonne des Tages, lege ich mich auf ein Jurtenbett, nicke einen Moment ein, es ist kalt geworden, ich bin die einzige, die friert, komme heraus, das erste Schaf ist bereits geschlachtet. Es ist noch ein bißchen Akku übrig, um zu filmen, wie der Fahrer, den man trunken-schlafend ins Auto gehievt hatte, dem nächsten Schaf bei lebendigem Leibe die Galle rausholt. Dazu verschwindet sein Arm bis zum Ellbogen in dem Tier, das nur einmal kurz einen Leidensschrei ausstößt. Im Moment, da er das Messer für den Schnitt um den Arm einzuführen ansetzt, schlucke ich kurz hinter der Kamera. Dabei erwischt mich seine Frau und lacht. Zu welchem Zeitpunkt das Tier stirbt, kann ich nicht erkennen, es ist die ganze Zeit so still, als lebte es ewig weiter. Aber irgendwann sehe ich, daß die Beine, die vorher mit geübtem Griff festgehalten werden mußten, ihre Spannung verloren haben. Der fünfzehnjährige Cousin beginnt im letzten Licht der Dämmerung mit dem Zerlegen, seine Ernsthaftigkeit ist so groß, daß man sie kaum noch Leidenschaft nennen kann. Das erste Schaf wird von der Nachbarin, die einen Kilometer entfernt wohnt auf einem zweirädrigen Karren abgeholt. In dem Moment, da das verbliebene vorsezierte Schaf in die Jurte gezerrt wird, ist der Akku geschafft. Alles geht mit Folgerichtigkeit, jeder weiß, was er zu tun hat, vier Leute, Hand in Hand. Zwei Kerzen. Das Blut wird in den Magen gefüllt. Die Mutter wickelt die Därme auf. Der Vater, über den Mutter und Tochter sich wegen seiner Sauferei den ganzen Tag aufgeregt haben, sitzt abgehängt auf dem anderen Bett. Der Fahrer und seine Frau sind zu der Nachbarin gefahren, um dort das gleiche zu tun. Als sie alles in einen Plastiksack gestopft haben, gehts ans losfahren. Wir wandern mit unserem Gepäck einen Kilometer durchs Mondlicht und ich scheine die einzige zu sein, die das besonders genießt.

Sehen, wie das Mondlicht die Schatten unserer Gestalten wirft. Das Auto ist ein anderes, ein geschlossenes, drei Schafe sind bereits drin. Die Großmutter, ein Sohn Dschingis Khans, den ich erst für ihren Mann halte, mit Schnurrbart, Gewehr und vier geschossenen Mardern (?), die Mutter, das Mädchen und ich steigen zu. Wir fahren los, und ich gerate außer mich, wegen des einen Schafs, das nicht versteht, daß es viel besser geht, wenn es sich hinlegt wie die anderen beiden. Also rutscht es dauernd auf seinen eigenen Angstexkrementen aus und immer wieder mein Stativ zwischen seinen Beinen, das Mädchen versucht, das Schaf in die andere Ecke zu drängen, was nicht geht, immer wieder das gleiche, das ist fürchterlich. Aber ich bin froh, auf einem richtigen Sitz zu sitzen. Irgendwann hält der neue Fahrer. Licht an, Pause. Flasche öffnen. Die Tatsache, daß man Flaschen mit Kronkorken nicht wieder verschließen kann, gibt den Pegeltakt an. Fast trinke ich, damit der Fahrer nicht so viel abkriegt. Nachdem wir zwei Stationen in den Vororten mit den eingezäunten Jurten abgeklappert haben, kommen wir an unseren Ausgangspunkt hinter dem unbenutzen pompösen Bahnarbeiterclub zurück. Den größten Teil des nächsten Tages verbringe ich mit Durchfall und kotze einem Delguur (Geschäft) vor den Eingang, in dessen Schatten ich auf etwas Kraft warte.

 

Wenn coffee draußen drauf steht, ist fast nie Kaffee drin, maximal gesüßter Instantcappucchino, meist ein Eßlokal, manchmal aber internet.

Zurück in Ulan Batur: An den Wänden Bärchen, auf den Trennwänden Bambies mit Donald, hellgelb, rosa, hellblau. Kinder in weißen Kleidern ziehen ihre Lackschuhe aus, bevor sie auf eine der beiden blasgeformten Rutschen klettern. 101 Dalmatiner und Lion King Plakate sind in Zahnarztrahmen gerahmt und das Essen ist sozusagen fortschrittlich, dicke Sahne ersetzt die großen Mengen Öl. Drei laufende Fernseher. Das gelb-hellblaue Kinderfahrrad wird herausgetragen und signalisiert, daß gerade eine Geburtstagsfeier zu Ende geht.

Erdenet / Kupfertagebau Vier Stunden Warten mündeten in einer Viertel Stunde Erzscheidehalle, und der Frustrationsgrad des Mannes, der sich meiner angenommen hatte schien ebenso groß wie meiner. Er hatte die ganze Mittagszeit fruchtlos der Genehmigung für mich gewidmet, um von mir nur Enttäuschung signalisiert zu bekommen.

Der russische Unterbauch des Konzerns, die Kantine, hätte mich vor meinen alten Rußlanderfahrungen vielleicht noch entschädigt, aber jetzt war sie einfach die Möglichkeit, etwas zu picken zu bekommen. Die 5 mm Fett schöpfte ich von dem Borschtsch-Irish-Stew. Wenn man die tierische Einlage wegläßt, bleibt zwar nicht so viel, aber es schmeckt. Das wurde jahrhundertelang bei uns auch gegessen. In der Suppe ein Stück Möhre, Gurke, Graupen, Kartoffeln, Nudeln. Von zusätzlichen Portionen des Kohlsalats mit magerem Rindfleisch halte ich mich wegen Darmcarambolagegefahr fern. Dazu Eingemachtes in sehr viel Flüssigkeit, pro Glas eine Rosine und eine Mirabelle, oder ein Viertel Apfel, aber Welten besser als die gesüßte Seife auf grünem oder rotem Getränkegrundstoff, der sogar noch den Apfelsaft mit Nutrasweet aus Irkutsk mit seinem Geschmack überzieht.

Die beiden russischen Journalisten von Itartass halten das Ganze hier bis auf die russische Führungsetage für eine erbärmliche Veranstaltung, wie sie alles außerhalb der (vermeindlichen) Großmächte für erbärmlich und chancenlos halten. Der, der wenig sagt, ist der Bruder von Gorbatschow. Der Nachmittag war heiß, Kühe auf der Straße und plötzlich wollten die Autos nicht mehr halten (Taxifahren und Trampen ist hier das gleiche, kostet auch fast dasselbe, jeder, der mit dem Auto unterwegs ist und Zeit hat, verdient sich was mit einer Extratour).

Aber an dem Nachmittag hatte niemand Lust auf eine Extratour, und Erdenet, das war selbst für meine Augen ein Scheusal von einer Stadt, ab 1976 von den Sowjets in einer Art Spätplattenstil mit dem Versuch eines amerikanischen Einkaufszentrums wegen des Kupfertagebaus errichtet, alles hinreichend unpraktisch und dunkelgrün verputzt, die zu viert im Stück gegossenen Gehwegplatten lösen sich teilweise so auf, daß die Armierungen als Stahlmatten lose auf dem Rest liegen. Plötzlich fehlt der sonst auch bei Betonenvironments auftretende naive Charme. Trotz meiner Sprachunfähigkeit konnte ich meine Fahrkarte umtauschen und den Nachtzug am selben Abend zurück nach Ulaan Batuur nehmen. Die weichen waren ausverkauft, was Tuchfühlung in der harten Klasse bedeutete, für die unbegrenzt Tickets verkauft werden. Es war heiß und die stärksten Männer des Waggons versuchten ständig vergeblich die Fenster zu öffnen, mein eigener rinnender Schweiß machte bei dem Potpourri aus Ziegengerüchen, Shampoo und Humus keinen großen Eindruck auf die anderen (aber mein Arsch: als irgendwann mal etwas Platz war und ich mich legte, lachte eine Frau, etwas älter als ich, vor Vergnügen und haute mir drauf. Sie hatte die ganze Zeit mit den Leuten geredet und von Ort zu Ort war ihre Familie zugestiegen. Dies war die erste Kommunikation mit mir. Vielleicht eine Art Initiation.) Es sind offene Abteile, wie Liegewagen, auf der Gangseite gibts noch eine Längsreihe, unten kann man sitzen und oben kann man auch tagsüber liegen. Aufgrund der Regalhaftigkeit hat es ein bißchen was von KZ. Die Dinger heißen nicht nur hart. Sie sehen ein bißchen gepolstert aus, weil die Holzkonstruktion mit einem Kunststoff bespannt ist, mit dem man normalerweise Polster bezieht. Die Besetzung wechselte, nicht weil die Leute ausgestiegen wären, sondern weil alle, die nichts verteidigungswürdiges an Platz ergattert oder auf ihrem Ticket stehen hatten, ab und an umzogen. Also sah ich im Wachkoma immer Kinder, die Zapfenkerne aßen, hörte die Stimmen immer verschwommener, um ein Uhr nachts stiegen fast alle auf einen übervollen Bahnsteig, der zur zweitgrößten Stadt des Landes gehörte (Darkhan, 95.500 Einwohner, gegr. 1961). Da stand der Zug eine Stunde und auch ich ging raus, alle boten Limonade an, die, auch wenn sie sprite heißt, nach süßer Seife schmeckt, bis die Lok auf der anderen Seite angekoppelt war und sich alle wieder in die Regale sortierten. Ich öffne von Zeit zu Zeit schwitzend die Augen und bemerke immer noch Bewegung in den Bettregalen. Als ich irgendwann doch im Koma liege, merke ich, wie mich jemand ganz zur Wand schiebt und bleibe so eingeklemmt die restlichen Stunden. Die Hüften scheinen nur im Dämmerzustand zu schmerzen und werden von wilden Stadtträumen vertrieben, die vermischt mit dem Regalwaggon durch mein Hirn wehen. Da ich, wie die meisten anderen, schon früh am Abend mit dieser Dämmerdösschlafschwitztrance begonnen habe, bin ich bei Ankunft und Sonnenaufgang vergleichsweise ausgeschlafen. Die Hitze drückt die Körper in den Ruhezustand.

Für Konzepte ist mein Kopf momentan nicht bereit, auch meine Kräfte reichten für die Umsetzung von Konzepten gar nicht aus. Denn meine innere Ausrichtung ist auf Schwamm gestellt, noch nicht auf Selektion. Und für Frau Schwamm ist das Nadelöhr der verfügbaren Medien und Mittel eng.

Das Nadelöhr im Sinne von Fokus sollte das Gehirn sein und nicht das Medium. Jetzt z.B. sitze ich in einem beliebten Ort mit Laminatboden, hinter mir schießt es aus allen Richtungen, es ist heiß, nicht wegen draußen, sondern wegen der dreißig Rechner, die hier stehen, ich glaube sie spielen um die Wette, dazwischen die Europäer an ihren hotmail/yahoo-konten. So ein Ort existiert in dem Material, das ich haben werde, nicht. Das ärgert mich.

Dann vertraue ich wieder darauf, daß sich aus den vielen Entscheidungen, die Kamera aufzubauen, ein Sinn ergeben wird. Die Zeit für Eindrücke schien vorbei. Ich las die Bunte von vor vier Monaten, trank Cappucchino und aß zwei der besten Croissants Mittelasiens. Auf jeden Fall waren sie gut genug, daß man der Lonelyplanet-Aussage Glauben schenken kann. Beim Aeroflotbüro traf ich die Besitzerin des Cafés, die -irgendwo zwischen USA und Deutschland angesiedelt- versuchte ihre Tochter möglichst einfach und wenig unpünktlich in die Boarding School nach Birmingham zu verfrachten. Sie hatte die praktische Entschiedenheit, die kein Problem mit Härte hat. Wenig später filmte ich im Betrieb eines baden-württembergischen Wurstwarenherstellers Fleisch. Auch er hatte damit kein Problem. Er war der Mann, der den netten Arbeitsbienen alles zeigen muß. Die meisten waren studierte Fleischverarbeiter. Allen Beteiligten brachte die Liaison Gewinn, aber an der Tür forderten Schilder zur Taschenkontrolle auf. Der Bierschinken für Lidl wartet in kleinen Bottichen auf den Kühltransport.

Später kommt ein Videosturm, Marktstände behaupten sich in unendlicher Zähigkeit im Sturm.

Ich esse das letzte mongolische Essen. Abends wird eine Koreanerin von allen vergiftet. Ihre Geschichte faltet sich einmal auf. Als sie sich anschickt, gleich noch einmal abzuspulen, versuche ich mich zu entziehen. Zu Beginn des dritten Durchgangs schaffe ich es. Ich sagte, Sie brauchen einen Arzt. Was wird aus so jemandem? Damit war ich wieder bei den Pariser Fragestellungen, mit denen ich weggefahren war.

Gurken gibts nur ganz kleine, weil nichts reif wird, außer Pferden und Hammelfleisch. Das man am Stück, als Knorpelkloß, als Brühe, als Omelett, oder als Knochenrest den ganzen Tag ißt und später muß man aufs Klo,

aber man fährt ja nicht zum Essen dahin. Es ist eine historische Sekunde her, daß man bei uns auch so gegessen hat.

 

Version 12. 9. 2001

ich gruesse dich aus einem coffeeshop in ulaan batuur (das ist kein witz), wenn coffee draussen drauf steht, ist fast immer kein Kaffee drin, maximal gesuesster instantcapuccino und oft ein esslokal, manchmal internet. aber es ist ein wunderbares land, die menschen, das licht, die wenigen pflanzen, der platz. (bin erst seit gestern da und kann auch nicht lange bleiben)

Die Ilyuschin hatte in der hinteren Spitze einen großen Gepäckraum, der offiziell nicht freigegeben wurde, aber kurz bevor wir uns alle selber unter unserem Handgepäck begruben, wurde er geentert.

Heute auf dem Spielplatz versuchte ich, die Kinder davon abzuhalten, sich in einem Meter Abstand vor die Kamera zu stellen, indem ich sie an anderer Stellemit der Videokamera aufnahm. Sie stellten sich zum lebenden Gruppenfoto auf, und als ihre Geduld fast am Ende war spielte ich es ihnen auf dem kleinen Monitor ab. Die freudenschreie waren ds eigentliche, das aber im Kopf zu bleiben kat. Vor Begeisterung rissen die vielen kleinen schmutzigen Fingerchen das Bild zu sich hin. Je mehr es versuchten, desto fester mußten sie es versuchen. Beim nächsten Mal sind es schon fünf mal so viele. Nach einer Weile sieht man auf dem Monitor, wie es sie nicht mehr beim Gruppenbild hält und sie von ihrerm eigenen Abbild angezogen werden. Jeden möchte beim Anschauen der erste sein. Der Moment, da Menschen das erste Mal sich selbst als bewegtes Bild sehen. Man müßte es abends hier auf dem Platz zeigen. Es ist ein großer Platz mit alten viergeschossigen Platten, die mal rosa gestrichen waren. An den Häusern führt eine Straße entlang, die sich nur noch durch einzelne, teilweise umgestürzte Kantsteine von der umgebenden Grünanlage abhebt. Beides hat sich in Pfützen und dunkelgrauer, plattgetretener Erde aneinander angeglichen. Es gibt noch die Abdrücke symmetrisch angelegter Zierwege. Auf den verbliebenen Unterkonstruktionen der Bänke sitzen jugendliche Frauen oder Begleitpersonen für Kleinkinder, die an den mehr oder weniger intakten, auf jeden Fall frisch gestrichenen Spielgeräten klettern. Die Blech-Stahllrohrkonstruktionen lassen vermuten, daß man einen Studenten mit einem Schlosser zusammengebracht hat, um aus dem gegebenen Material etwaszu realisieren. Die Raketenrutschen sind gelungen. Dazu gibt es Unikate aus der Betongußklasse. Eine Märchenbrücke und Hase und Bär. Im Zentrum der Stadt waren Betonszenen aus der religiösen Tradition mit mongo-buddhistischen Holzpagoden zum Beklettern kombiniert. Ich traf eine Frau, die einen Enkel ausführte, dessen Eltern in Berlin studieren, das Kind wollte mir unbedingt ein Blatt schenken. Einer schrie mich wegen der Kamera an. Ich denke, er gehörte zu einer Gruppe, die ich erst später wahrnahm, die auf dem Spielplatz saß und irgendetwas nicht Öffentlichkeitsfähiges dort tat. Sein Ausbruch wurde von anderen Passanten erstickt. Ich hatte den Eindruck, sie verteidigten mich, obwohl ein alter Mann gerade begonnen hatte, mir wegen der Kamera Negatives von der göttlichen Seite her zu prophezeien. Vielleicht ist das der Schlüssel dazu, daß viele von der Kamera gelinde genervt sind, aber meist zu nett, um sich zu beschweren, in China waren sie zu beschäftigt.

 

Bei den Gesichtern hier scheint die Haut über die Oberfläche gezogen zu sein. Die Gesichter zelebrieren ihre Oberfläche, und die Augen schauen von ganz weit hinten heraus. Europäische Gesichter dagegen scheinen konstruiert und von den Zusammenhängen, die die Knochen bilden, bestimmt zu sein.

Obwohl ich die Menschen so angenehm finde, fällt mir die Vorstellung mich hier zu verlieben schwer, denn wer würde sich nach dem zweiten Abend nicht mit meinen Sichtweisen langweilen? Schnell wendet sich das Blatt und ich werde die Exotin. Das Problem ist, daß das stimmt. das stimmt so lange, wie ich nicht dauerhaft überlebensfähig bin. Wenn ich sagen könnte, mir kann keiner was, könnte ich nicht zum Exoten gestempelt werden. So aber bin ich Petersburger Adelige in der ihr eigenen Isolation. Mit dem Unterschied, daß ich keine Schicht habe. Das ist durchaus gewollt, und gewollt ist vielleicht auch die Isolation. Betrachte ich z.B. den Augenblick, da ich im Internetcafé mit den Jungs zu sprechen begann, die durchaus bereit schienen, um noch etwas zu trinken den Laden zu schliessen, ich aber sagte ihnen, ich bräuchte das Bier nur fürs Jetlack. Als Antwort auf die Frage, ob ich allein reise. Sie waren sympathisch und ich hätte nicht mit ihnen vögeln, nur mit ihnen trinken gehen brauchen. Hätten sich der Exot vom Ort und der Exot in der Sache etwas zu sagen?

Nochmal Gesichter: Die Frauengesichter schlagen oft in eimem mittleren Alter in etwas ganz komisch Unangenehmes um: Sie bekommen so ein typisches Plüschpantoffel alternde Frau Leidensgesicht, so ein unbearbeitertes Klimakteriumsgesicht, vielleicht weil sie ihren Männer zu lange beim Trinken zugeschaut haben. Daß meine Zimmerwirtin, an der ich zuerst mein negatives Gefühl bei dieser Austrahlung ausgelassen hatte Psychologin ist, versetzte mich in fröhliches Zweifelerstaunen. Es gab zwar außer ein paar Grundschulbüchern in der ganzen Wohnung kein Buch, und als ich mich von meinem ersten Eindruck befreit hatte, fand ich es positiv, daß sie zunächst so reserviert war, und am Schluss hatte ich den Eindruck, daß gerade sie es war, die eine Beziehung zu mir aufgebaut hatte, denn per russisch-deutschem Phrasebook fragte sie mich, ob sie etwas falsch gemacht hätte. Sie hat sich diesen Mensch, den sie wegen des Geldes in die Wohnung gelassen hatte, erst einmal angeschaut, während ihr Mann sofort ein Treffen mit einer deutsch sprechenden Cousine arrangierte. Zum Abschied umarmte die Zimmerwirtin mich, die an dem morgen einen Kater und Selbstzweifel hatte.

Mir hatte man ein Ersteklassebillet besorgt, was zur Folge hatte, daß ich auf der Fahrt in den Süden mit einer fließend Englisch sprechenden Frau im Abteil saß, die beim Verkehrsministerium an Straßenbauprojekten arbeitete. Sie fuhr zu ihrer Familie in die Kleinstadt Choir, deren Bürgermeister ihr Mann war. Nächstes Jahr würde die Straße nach Choir, dieser Kleinstadt begonnen und sie könnte den Vortrieb von der dortigen Seite aus leiten. Sie nannte mir das Eisenbahn Hotel, und nachdem mir der Blick aus dem Zugfenster gefallen hatte, stieg ich aus und nahm ich in demselben ein Zimmer. Die Belegschaft des ersten Abends war cool; Freunde erschienen zum Fernsehenkucken und Wäschewaschen. Am nächsten Tag schob eine Buchhalterin Dienst und das Leben blieb aus.

Also, wo war ich stehengeblieben? uebrigens bekommst du jetzt nicht einmal grob zensierte mails,.. bei den Guerteltierinsekten, fuenf Zentimeter lang und harmlos. dann wurde die naechste Flasche gekoepft, und noch eine, sind immer so Limonadenflaschen, oder die alten deutschen Bierflaschen. naja es ging weiter, 1. halt, freunde des fahrers, eine jurte, alle runtersteigen, eintreten, einen tee mit ziegenmilch trinken und wieder auf die pritsche, weiter, schon etwas schneller, noch jemand, der gleiche ablauf, nochmal zwanzig minuten fahren, der onklel des maedchens mit seiner familie, ein horseman, und seine frau, zwei toechter, und seither muss ich an diese wunderbare frau denken, sie wussten, dass ich aufnahmen machen wollte, also zog sie sich zum melken der pferde ihren hochzeitsdel an, mit meiner 6x6 kamera sind das dann hoffentlich auch solche 19. jahrhundert fotos geworden, die natuerlich kaum etwas damit zu tun haben, wie ich sie erlebt habe, aber danach gabs drinnen noch unerhoerten stutenkefir airag, da blubberte es in der tasse und im gedaerm, (jedenfalls meinem) und steinharten pferdekaese. dann habe ich mit deiner kamera ein rundportrait im ger gemacht ein stueckchen abgespielt und die kamera danach der frau gegeben, und sie juchzte vor freude. und hat gefilmt wie der teufel, geschwenkt und gezoomt. dann alle kucken, alle juchzen, das ist natuerlich die eigentliche performance, aber das meiste ist eh im kopf und muss da bleiben, dieses bilder-gemache eine komische sache, wie beliebige broeckchen einer unendlichen realitaet, es spielt eigentlich gar keine rolle, welche broeckchen. ich fragte mich und das maedchen immer wieder, was sie mit den ganzen pferden tun, denn zum ueberleben fand ich pferde unpraktisch, sie sagte reiten und bei wettrennen mitmachen, mit den vielen pferden seien sie reich. bei anderer gelegenheit rueckte sie so beilaeufig wie moeglich damit raus, dass ihnen in den letzten beiden wintern alle anderen tiere verhungert oder erfroren sind. als wir dort reinkamen, war die aeltere der toechter gerade beim hausaufgaben machen, montag geht die schule wieder los. dann lebt sie bei einer tante in der kleinstadt. auf die pritsche. wir hatten ja zur grossmutter gewollt, viertel stunde fahrt, grossmutter nicht da, abgeschlossene jurte, irgendwie verwunderlich, dass man da abschliesst. (das versetzen der jurte war laengst aufgeschoben, weil die ladeflaeche des transporterrs zu klein war). noch mal fuenf minuten fahren: nachbarin der grossmutter, eine richtige dame in einem grossen ger. mit einer groesseren truhe drin, strahlend weissem tuch um den kopf, lila del, geflickte strumpfhose, und etwas hochhackige schuhe. etwa 60 jahre alt. strahlende traditionelle goldene ohrringe, so eine schoene, sogar im klassischen sinne schoene frau habe ich selten gesehen. weiss auch nicht, wo die grossmutter ist. noch mal fuenf oder zehn minuten fahren und wieder runter, wieder tee, eine familie mit moderner kleidung, die grossmutter und ihr mann sind zu einer party gefahren, (aber das erfahre ich erst spaeter) ich sehe nur, dass die mutter der familie, die sich innerhalb von zwei minuten in eine staedterin verwandelt, zumindest in berlin oder paris nicht im geringsten auffiele, sondern eher als sexy junge frau wahrgenommen wuerde. wir fahren sehr weit und aufgrund der geschwindigkeit und des alkoholpegels des fahrers habe ich grosse angst, die niemand mit mir teilt. in unserer lage wuerden wir kaum irgendeinen zwischenfall überleben. das ist keinem klar, und deshalb gebe ich die komische deutsche ab. also denke ich, das hat der alex ja schon mal erlebt. es fahren zwar alle leute hin und her, aber ich habe seit dem wartburg lada, kein auto mehr gesehen, nur motorraeder und pferde. mit einer irrsinnsgeschwindigkeit, sie sagten 80, durch die fahrrinnen oder nebenher, ansonsten ist es wunderschoen wir sind inzwischen in den bergen (was huegel bedeutet) und kommen bei den reichen an. vier jurten und einen kleinen eisenbahnwagen, jede menge pferde, ziegen und schafe. alle singen in der hauptjurte, da sitzen dreissig leute drin, der aelteste 90. ich soll auch singen, koenne aber auch was sagen, also sage ich was und sie sind ziemlich enttaeuscht kein deutsches lied zu hoeren, ich bin ja auch ein idiot, dass ich nicht irgendein babylied singen kann. die gastgeber sind die ersten dicken menschen, die ich an dem tag sehe, und die frau sieht in ihrem pinkfarbenen festkleid und lippenstift wie eine kundin in einem friseurladen in ulan batur aus. der fahrer ist nun vollschwankend. der cousin des maedchens, ein etwa vierzehnjaehriger junge, hat keine lust auf schule und ist der inbegriff des stolzen nomaden, mit del und den bekannten reiterstiefeln tut er alles, was mit den tieren und dem landleben zu tun hat mit grosser intensitaet. kann er schreiben? ein bisschen, sagt sie. er fuehrt mir ein pferd. und der bruder des maedchens, ein schweigsamer mensch, der meist keine lust auf gemeinschaft hat und sich aus der sauferei ganz raushaelt, filmt mich als vollidiot auf dem pferd (das erst mal in meinem leben auf dem ruecken eines pferdes) und entsprechend, wenn niemand es fuehrt, tut es keinen einzigen schritt, denn niemand denkt daran, mir die wichtigsten komandos zu sagen, ist auch egal, denke ich und gebe den perfekten touristen ab. aber schoen ist es trotzdem in der abendsonne. der fahrer torkelt ins fuehrerhaus und es geht zu seinem bruder, dort wird beim ziegen-zusammentreiben geholfen und ein schaf eingefangen, das wir auf unsere pritsche laden. der fahrer schlaeft in der jurte ein. jetzt wird seine frau fahren, die vorher ueber diesen vorschlag nur gelacht hatte. ein fuenfjaehriger junge schafft es, seine abgesprungene fahrradkette wieder aufzufaedeln, mit einer leeren petflasche macht der dieselben geraeusche mit seinen speichen, wie wir sie frueher mit bierdeckeln gemacht haben.

langsamer geht es weiter, zur grossmutter, nach dem hundertsten tee lege ich mich auf ein jurtenbett, nicke einen moment ein, es ist kalt geworden, ich bin die einzige, die friert, komme heraus, da ist das erste schaf geschlachtet. es ist noch ein bisschen akku uebrig, um zu filmen, wie der fahrer, den man schlafend ins auto gehievt hatte, dem naechsten schaf bei lebendigem leibe die galle rausholt. dazu verschwindet sein arm bis zum ellbogen in dem tier, das nur einmal kurz einen leidensschrei ausstoesst. in dem moment da er das messer fuer den schnitt um den arm einzufuehren ansetzt, schlucke ich kurz hinter der kamera. dabei erwischt die frau des fahrers mich und lacht. alles weitere macht der vierzehnjaehrige cousin, dessen ernsthaftigkeit so gross ist, dass man sie kaum noch leidenschaft nennen kann. das erste schaf wird von der nachbarin, die einen kilometer weg wohnt auf einem zweiraedrigen karren abgeholt, ich kann mich nicht enthalten, sie dabei aufzunehmen, obwohl ich merke, wie sie sich darueber aergert, bleibe ich einen moment auf ihr. obwohl ich weiss, dass sie recht hat und, dass sie mich in dem moment abschreibt. in dem moment, da da verbliebene vorsezierte schaf in die jurte gezerrt wird, ist der akku entgueltig geschafft, der rest bleibt im kopf. alles geht mit unaussprechlicher folgerichtigkeit, jeder weiss, was er zu tun hat, vier leute, hand in hand. zwei kerzen. das blut wird in den magen gefuellt. die mutter wickelt die daerme auf. auf der anderen seite schneidet der bruder sich noch stuecke vom alten schaf ab. der vater, ueber den mutter und tochter sich wegen seiner saufereei den ganzen tag aufgeregt haben, sitzt abgehaengt auf dem anderen bett. der fahrer und seine frau sind zu der nachbarin gefahren, um dort das gleiche zu tun. als sie alles in einen plastiksack gestopft haben, gehts ans losfahren, ich frage nach einer decke oder einem pullover, nein sagt das maedchen, es gibt ein anderes, ein geschlossenes auto. ich atme auf, damit umzukippen ist allemal besser als auf der pritsche sitzend. wir gehen mit unserem gepaeck einen kilometer durchs mondlicht und ich scheine die einzige zu sein, die das besonders geniesst. sehen, wie das mondlicht die schatten unserer gestalten wirft. im auto sind drei schafe. die grossmutter, ein enkel dschingis khans mit schnurrbart, gewehr und vier geschossenen mardern (?), die mutter, das maedchen und ich steigen dazu. wir fahren los und ich gerate ausser mich wegen des einen schafs, das nicht versteht, dass es viel besser geht, wenn es sich hinlegt wie die anderen beiden. also rutscht es auf seinen eigenen angstexkrementen andauernd aus und immer wieder, mein stativ zwischen seinen beinen und mein rollwagen, das maedchen versucht, das schaf in die andere ecke zu draengen, was nicht geht, und immer wieder das gleiche, das ist fuerchterlich. aber ich bin trotzdem froh, auf einem richtigen sitz zu sitzen. irgendwann haelt der neue fahrer an, licht an, pause. also: flasche oeffnen. dass man kronkorken nicht wieder verschliessen kann, gibt den pegeltakt an, fast trinke ich, damit der fahrer nicht so viel abkriegt, gebe den gedanken auf. nachdem wir noch zwei stationen in den vororten mit den eingezaeunten gers abgeklappert haben, kommen wir an. das war der tag, die anderen waren aber nicht soooo voll. ich lese jetzt nichts mehr durch, denn es ist spaet ich mag noch ein bier, falls es noch eins gibt, und hoffe, wenn es dir zu lang war, dass du es gar nicht gelesen hast. speicherst du es ab, denn dieser bloede externe t-online client speichert nur die eingaenge, nicht aber meine eigenen mails. ich hoffe, dir geht es besser oder sogar gut, vielleicht magst du dir ja mal melden, was weiter passiert ist oder einfach so. alles liebe sibylle

An den Wänden Bärchen auf den Trennwänden Bambies mit Donald, hellgelb, rosa, hellblau. Kinder in weißen KLeidern ziehen ihre Lackschuhe aus, bevor sie auf eine der beiden blasgeformten Rutschen klettern. 101 Dalmatiner und Lion King Plakate sind in Zahnarztrahmen gerahmt und das Essen ist sozusagen fortschrittlich, dicke Sahne ersetzt die großen Mengen Öl. Drei laufende Frenseher. Das gelb-hellblaue Kinderfahrrad wird herausgetragen und signalisiert, daß gerade eine Geburtstagsfeier zu Ende geht.

lieber alex liebe fanny liebe clothilde lieber udo vielen dank fuer euren bericht, nur nicht zu viel von F erzaehlen, sonst habe ich keine lust mehr hier zu bleiben. die fahrt in den sueden war sehehehr interessant und genauso anstrengend, nun fahre ich nach 1 1/2 tagen ulan bator nach westen, um noch den kupfertagebau zu sehen und natuerlich immer die leute. alle helfen immer. in der sekunde, wo man denkt, jetzt gibts wirklich ein kleines problem, steht wieder jemand da, der englisch spricht und ausserdem noch nett ist. heute alles ohne punkt und komma, weil ich gleich zum nachtzug muss (260 km=14 stunden, aber sehr gut zum schlafen, ich nehme die teure klasse). ich muss die ganze zeit an die nike turnschuhe denken, ich glaube ich kenne (und mag das modell) ohne von euren anschaffung zu wissen habe ich auch ein paar schuhe gekauft, die aber wahrscheinlich mal wieder mir viel besser gefallen als fanny. (was fuer eine mutter). seid alle sehr umarmt und auch rudolf und tania und sophie eure sib.

hallo siby, haben gerade deine letzte nachricht erhalten, und ich glaube, fanny hat zum ersten mal verstanden, dass der text etwas mit dir zu tun hat. sie hat nämlich gelacht. und jetzt steht sie neben mir und sagt: warum du mama schreibst? bei sophie waren wir montag bis mittwoch. und es war sehr schön. mit baden im see und allem drum und dran (wenig schlaf, viele kinder, theaterfestival). ich machs kurz. wir sehen uns ja bald. freue mich. sind ab dienstag abend wieder in berlin. noch viel spass und schöne Aufnahmen. herzlich alex, fanny, oma + udo P.S. vor ein paar tagen waren fanny, meine mutter und ich auf dem friedhof, am grab von meinem vater. da ist fanny aufs grab gestanden und die oma hat gesagt: gehsch du da runter, sonscht wacht d´opa auf! dann hat sich fanny grabsteine angeschaut und auf einmal sagt sie: da steht fanny, und tatsächlich stand dort auf einem grabstein fanny und ein nachname, den ich wieder vergessen habe. es war aber nicht das grab meiner urgrossmutter.

lieber alex, gut, dass ich deinen brief erst heute gelesen habe, ich musste so lachen, und jetzt moechte ich nicht mehr laenger warten. seit zwei tagen, als es mal einen idiotischen tag gab, den ich mit warten auf eine drehgenehmigung verbrachte, die dann nicht kam (in der kupfermine) moechte ich nach hause.

Die vier Stunden Warten mündeten in einer Viertel Stunde Erzsheidehalle , und der Frustrationsgrad des Mannes, der sich meiner angenommen hatte schien ebenso groß wie meiner. hatte er die ganze Mittagszeit fruchtlos der blöden Genehmigung für mich gewidmet, um von mir nur Enttäuschung signalisiert zu bekommen. Der russische Unterbauch des KOnzerns, die Kantine, hätte mixch vor meinen alten Rußlanderfahrungen vielleicht noch entschädigt, aber jetzt war sie einfach die Möglichkeit, etwas zu picken zu bekommen. Die 5 mm Fett scghöpfte ich von dem Borschtsch Irish Stew. Wenn man die tierische Einlage wegläßt, bleibt zwar nicht so viel, schmeckt es gut. Das wurde jahrhundertelang bei uns auch gegessen. In der Suppe ein Stück Möhre, Gurke, Graupen, Kartoffeln Nudeln. Dazu Eingemachtes in sehr viel Flüssigkeit, pro Glas eine Rosine und eine Mirabelle, oder ein Viertel Apfel, aber Welten besser als die gesüßte Seife auf grünem oder rotem Getränkegrundstoff, der sogar noch den Apfelsaft mit Nutrasweet aus Irkutsk mit seinem Geschmack überzieht. Von dem Kohlsalat mit magerem Rindfleisch halte ich mich wegen Darmcarambolagegefahr mit weiteren Portionen zurück.

Die beiden russischen Journalisten von Itartass halten das Ganze hier bis auf die russische Führungsetage für eine erbärmliche Veranstaltung, wie sie wahrscheinlich alles außerhalb der (vermeindlichen) Großmächte alles für erbärmlich und chancenlos halten. Der der weniger sagt, ist der Bruder von Gorbatschow.

der nachmittag war heiss, kuehe auf der strasse und ploetzlich wollten die autos nicht mehr halten (taxifahren und trampen ist hier das gleiche, kostet auch fast dasselbe, jeder, der zeit hat und mit dem auto unterwegs ist, verdient sich was mit einer extratour). aber da hatte niemand lust auf eine extratour, und erdenet, das war selbst fuer meine augen ein scheusal von einer stadt, 1976 von den russen in einer art spaetplattenstil mit dem versuch eines amerikanischen einkaufszentrums neben den kupfertagebau gesetzt, alles hinreichend unpraktisch und dunkelgruen verputzt, die zu viert im stueck gegossenen gehwegplatten loesen sich teilweise schon so auf, daß die armierungen als stahlmatten lose drauf liegen. ploetzlich fehlt der sonst auch bei betonenvironments auftretende naive charme. das hotel wirkte auch eher: halt deine sachen bei dir. ein herunter gekommener plattenpavillion im zentrum der stadt vor dem den ganzen tag maenner rumsassen. also ergatterte ich noch eine fahrkarte fuer den nachtzug zurueck nach ulaan batuur.

die teuren waren ausverkauft, was natuerlich tuchfuehlung in der harten klasse bedeutete, fuer die unbegrenzt tickets verkauft werden. die uni und die schulen haben heute begonnen. es war heiss und die staerksten maenner des waggons versuchten staendig vergeblich die fenster zu oeffnen, mein eigener rinnender schweiss machte bei dem potpourri aus ziegengeruechen, schampoo und humus keinen grossen eindruck auf die anderen (aber mein arsch: als irgendwann mal etwas platz war und ich mich legte, lachte eine frau, etwas aelter als ich, vor vergnuegen und haute mir drauf. sie hatte die ganze zeit mit den leuten geredet und von ort zu ort war ihre ganze familie zugestiegen. dies war die erste kommunikation mit mir. vielleicht eine art initiation.) es sind offnene abteile, wie liegewagen, aber auf der gangseite gibts noch eine laengsreihe, unten kann man sitzen und man kann oben auch tagsueber liegen, was viel gemacht wird. es hat ein bisschen was von kz, aufgrund der regalhaftigkeit. die dinger sind wirklich hart, sie sehen ein bisschen gepolstert aus, weil die holzkonstruktion mit so einem kunststoff bespannt ist, mit dem man normalerweise polster bezieht. aber es war eine lustige nacht, die besetzung wechselte, nicht weil die leute ausgestiegen waeren, sondern weil sie ab und an umzogen; alle, die nichts verteidigungswuerdiges an platz ergattert oder auf ihrem ticket stehen hatten. also sah ich im wachkoma immer irgendwelche kinder, die allgegenwaertigen zapfenkerne, die sie nuesse nennen, essen, hoerte immer verschwommener die stimmen, und um ein uhr nachts stiegen praktisch alle auf einen uebervollen bahnsteig, der zur zweitgroessten stadt des landes gehoerte, die noch juenger als die kupferstadt war (darkhan). da stand der zug eine stunde und ich bin auch mal rausgegangen, alle boten limonade an, die auch wenn sie sprite heisst nach suesser seife schmeckt, bis die lok auf der anderen seite angekoppelt war und sich alle wieder in die regale sortiert hatten. Ich öffne immer wieder schwitzend die Augen und bemerke immer noch Bewegung in den Bettregalen. Als ich irgendwann doch im Koma liege, merke ich, wie mich jemand ganz zur Wand schiebt und und bleibe so eingeklemmt die restlichen Stunden. Die Hüften scheinen nur im Dämmerzustand zu schmerzen und werden von wilden Stadtträumen vertrieben, die mit dem Regalwaggon vermischt durch mein Hirn wehen.

Da ich wie die meisten anderen schon früh am Abend mit dieser Dämmerdöswchschlafschwitztrance begonnen habe, bin ich bei Ankunft und Sonnenaufgang vergleichsweise ausgeschlafen. Die Hitze drückte die Körper in den Ruhezustand.

und machte ein paar aufnahmen im morgenlicht. ich weiss nicht, ob das so doll ist, was ich da tue, ich komme mir etwas kopflos / aktionistisch vor (kennste ja), unorganisiert, und naja die eindruecke sind halt so anders, als das, was auf den bildern ist, bzw was ich auf den bildern vermute. es ist sowieso schwimmen im dunklen, im sucher sieht alles poplig aus, und als zeitraffer kann ich mir das meiste auch nicht vorstellen, aber in peking war ich ja auch nicht gerade optimistisch. da wusste ich wenigstens, worum es geht. natuerlich ist das verhaeltnis zur natur immer wichtig. weil die natur, was man hier auch veranstaltet, immer massgeblich ist. aber in der frage der geschwindigkeit denke ich, dass der zeitraffer als medium hier oft schwachsinnig ist, denn sogar mir kommt anhand des zeitflusses und des raumes ueber meinem kopf die lust auf arbeit teilweise abhanden (spaeter auch wegen ermuedung). fuer dezidierte konzepte ist mein kopf in der momentanen situation ueberhaupt nicht bereit und auch meine kraefte haetten fuer die umsetzung von konzepten gar nicht ausgereicht. die zeit kurz, die organisation der einfachen sachen nicht unaufwendig, vieles wegen der mangelnden sprache unmoeglich und immer wieder auch die hemmung, auf die leute mit einem ansinnen zuzugehen, dessen realisierung so etwas wie einen eingriff in ihr leben bedeuten wuerde (die meisten empfinden das zwar eher als eine interessante abwechslung).

meine innere ausrichtung ist auf schwamm gestellt, noch nicht auf selektion. manchmal habe ich mir jemanden gewuenscht, der sagt, da und da gehen wir hin, und das organisiere ich jetzt oder lasse es organisieren. es ist eigentlich zu viel freiheit fuer eine person fuer form und inhalt und organisation zustaendig zu sein. und fuer frau schwamm ist das nadeloehr der mir zu gebote stehenden medien und mittel natuerlich zu eng. das gehirn sollte im sinne von focus das nadeloehr sein, und nicht das medium. jetzt zb sitze ich in einem hippen ort mit laminatboden, hinter mir schiesst es aus allen richtungen, es ist super heiss, nicht wegen draussen, sondern wegen der dreissig rechner, die hier stehen, ich glaube sie spielen um die wette, dazwischen die langnasen an ihren hotmail/yahoo-konten. so ein ort existiert in dem material, das ich haben werde, nicht. das aergert mich, aber mich durch die vielen unverstaendigen blicke, mangelnde zustaendigkeiten und sprachkenntnisse durchzukaempfen, um dann ein bild zu machen, das aussieht wie deutschland mit mongolischen gesichtern und ueberstrahlten bildschirmen, das schaffe ich dann einfach nicht. das alles heisst aber nicht, dass es mir schlecht ginge, irgendwie vertraue ich darauf, dass sich aus den vielen entscheidungen die kamera aufzubauen ein sinn ergeben wird. nur langsam muesste ich mal was sehen.

heute, als ich mein ticket bestaetigte, ergab sich eine nicht kleine wahrscheinlichkeit, dass ich von moskau doch direkt nach berlin fliegen kann, dann waeren wir fast gleichzeitig da, es stellt sich morgen frueh am flughafen raus. ich verstehe nicht, warum das nicht von deutschland aus ging, na ja. von moskau aus, das ist bei euch immer noch morgen, versuche ich dich anzurufen / sms-en. seid umarmt.

Die Zeit für wirkliche Eindrücke schien vorbei.

Ich las die Bunte von vor vier Monaten, trank Cappucchino und aß zwei der besten Croissants Mitelasiens. Auf jeden Fall waren sie gut genug, daß man dieser Lonelyplanet-Aussage Glauben schenken kann. Beim Aeroflot büro traf ich dann die Besitzerin, die irgendwo zwischen usa und Deutschland angesiedelt versuchte möglichst einfach und wenig unpünktlich ihre Tochter in die Boarding School nach Birmingham zu verfrachten. Sie hatte diese praktische Entschiedenheit, die kein Problem mit Härte hat. Auch der baden-württembergische Wurstwarenhersteller hatte damit keines. Wenig später filmte ich in seinem Betrieb noch etwas Fleisch. Wahrhaft kolonialistisch, der Mann der alles weiß, und die netten Arbeitsbienen, denen man alles zeigen muß. Die meisten waren studierte Fleischverarbeiter, allen brachte ihre Liaison Gewinn und es war doch fürchterlich, die Schilder zur Taschenkontrolle an der Tür zu lesen. Der Bierschinken für Lidl wartet in kleinen Bottichen auf den Kühltransport.

Später kommt noch ein Videosturm, wie sich Marktstände in unendlicher Zähigkeit im Sturm behaupten. Ich esse das letzte mongolische Essen. Abends die Koreanerin, die von allen vergiftet wird. Nach dem sich ihre Geschichte einmal aufgefaltet hat und sich anschickt gleich noch einmal abzuspulen, versuche ich mich zu entziehen und schaffe es erst beim Beginn des dritten Durchgangs. Ich sagte Sie brauchen einen Arzt. Was wird aus so jemandem, wird sie irgendwann die Kurve kriegen? Und damit war ich wieder bei den ganzen Pariser Fragestellungen, mit denen ich weggefahren war.

 

sib michel klöfkorn schrieb: > hallon zibyl...herzlichen glückwunsch zum besonders werttvoll...komme gerade > aus der ukraine zurück nach 3 wochen wildem Osten als tonmann für kinodoku > leide ich unter kulturschock dieses land ist eine Angriff auf den verstand > und die Gesundheit eine gurkenrepublik wo die menschen bis zu 200e/min ( > emotionswechsel die minute haben das wirkt ansteckend ich beruhige mich mit > spaziergängen durch einkaufszentren und will alles kaufen ich will reich sein > und > einen 100er pack einwegjeans besitzen usw ihre surfzeit ist zu ende melde > mich wenn ich mal in b bin herzliche grüße michel > > >

was für ein besonders wertvoll? oder meinst du das ganz alte, denn als ich von meiner Reise zurück kam, die ich aber nicht so wunderbar präziese hatte beschreiben können wie du deine gerade in ein paar worten (gratuluje!), hatte ich die absage von Hof auf dem Tisch liegen. Die mir das Zurückkommen vergällt hat, denn eigentlich war es wuuunderbar, denn die mongolen sind überhaupt nicht so gemein wie die Russen. und gurken gibts nur ganz kleine, weil da nichts reif wird, ausser pferden und hammelfleisch. das man am stück, als knorpelkloss, als bruehe, als omelett, oder als knochenrest den ganzen tag isst und später muss man aufs klo, aber man fährt ja nicht zum essen dahin und ich musste mir die ganze Zeit vorstellen, dass man bei uns auch mal so gegessen hat. eigentlich ist es nur eine historische Sekunde her. die fangen natürlich in der stadt auch an, das anders zu machen. zB beispiel mit der Limonade, die nach süsser seife schmeckt und auch in Tschernobyl angebaut wird. liebe grüsse sib

so ein paar sets einwegjeans wären schon etwas...