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BERNBURGER STRASSE

2001

15 min

16 mm auf 35 mm

gefördert von der FFA

Using a technique of filming that accelerates and retards processes at the same time, "Bernburger Strasse" opens on the simple life in an apartment in midtown Berlin.
It is about the simultaneity of inside and outside, of activity and relaxation, and of diapering and diaper production. After this, the film becomes a vortex that can only be told by the film itself.

With this vortex, time is not what it was before - an endless presence, but it brings together foetal time, the three ages of a lifetime, and postmortal time.

Time is, at least, carried away. But I don't expect people to understand it in the same way.

Mit einer filmischen Technik, die die Vorgänge gleichzeitig beschleunigt und verlangsamt, geht Bernburger Straße vom einfachen Leben in einer Wohnung im Zentrum Berlins aus.
Es ist die Gleichzeitigkeit von Innen und Außen, von Geschäftigkeit und Ruhe, von Gewickeltwerden und Windelfabrik. Dann gerät der Film in einen Strudel, der sich nur noch selber erzählen kann.

Mit dem Strudel ist die Zeit nicht mehr, wie vorher, unendliche Gegenwart, sondern sie zieht embryonale Zeit, die drei Lebensalter und postmortale Zeit zusammen.

Zu allerletzt wird sie (die Zeit) weggetragen.
Aber ich kann von niemandem erwarten, das so zu sehen.

 


Time-lapse: push and pull

I film processes with a 16mm camera using time-lapse.
The defocussing of moving objects in long exposures are made possible by the use of time-lapse.
In editing, I interpret each individual frame: Shown more than once, single frames become visible and receivable as unique images. Time-lapse becomes slow motion and moving objects, mainly people, become transparent and sometimes scheme-like.


Rhythms differ from one-frame-per-second to one-frame-per-minute. For example, during the entire night of a baby moving around in it's bed while sleeping, the exposure was for about a minute and each frame is shown eight times, or one-third of a second.
All this is used, not because of technical preferences, but to question the relation of the individual and it's environment.


Bernburger Strasse is produced using and constructing a kind of time-lapse pool, that I have prepared over several years from a commission by Alexander Kluge and his cultural magazine for television.

Zur Verwendung des Zeitraffers

Mit einer 16mm-Kamera nehme ich Vorgänge in Zeitraffer auf.
Beim Schnitt fasse ich jedes Bild als Einzelnes auf: Die Bilder werden mehrfach gezeigt, sodaß sie als Einzelne wahrnehmbar werden. Aus dem Zeitraffer wird Zeitlupe.

Da der Zeitraffer lange Belichtungszeiten ermöglicht, kann er verstärkt Bewegungsunschärfen erzeugen. So werden bewegte Objekte -im wesentlichen Menschen- transparent und manchmal schemenhaft.
Die Rhythmen sind unterschiedlich von 1:1 Zeitraffern (z.B. der Ausflugsballon am Potsdamer Platz) bis zu einer ganzen Nacht, die ein Kind schlafend, sich in seinem Bett umherbewegend verbringt: jedes Bild ist etwa eine Minute belichtet und im Film je 8 x also 1/3 Sekunde sichtbar.
Das Ganze ist nicht aus Freude an der Technik angewendet, sondern um Fragen zum Verhältnis des Einzelnen zu seiner Umwelt zu stellen.


Bernburger Straße wurde 1999 bis 2001 unter Verwendung einer Zeitraffer-Sammlung zur Gegenwart hergestellt, die ich seit ein paar Jahren und oft im Auftrag von Alexander Kluge zusammenraffe.

 

Regie, Kamera, Schnitt, Produktion :

Darsteller:

Herzlicher Dank an:

 

 

 

 

Sibylle Hofter

Fanny Weil, S. Hofter

Ernst Brücher
Lutz Garmsen
Hochschule für Kunst und Medien, Köln
Walter Lenertz
Jürgen Ebert
Alexander Kluge
Manfred Walther

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